Wir im Sport
Ausgabe 01.2025
Landessportbund NRW


Artikel LSB NRW 01.2025
Als Eileen Rogge-Khallouqi zum ersten Mal von ihrer Einladung zur Feier des NRW-Preises für Mädchen & Frauen im Sport hörte, konnte sie es zunächst nicht fassen. Dass ihre Initiative „Running Moms" nun im Rampenlicht stehen würde, war eine große Überraschung. „Wir hatten uns mit dem organisierten Sport vorher gar nicht beschäftigt. Und plötzlich kommt da jemand und macht einen Film über uns - Wahnsinn!"
Die 38-Jährige hatte nie geplant, eine deutschlandweite Sportcommunity aufzu-bauen. Nach eigenen Angaben war Sport lange kein großer Teil ihres Lebens - bis sie sich 2012 entschloss, ihr Leben zu än-dern. Sie nahm 32 Kilo ab, hörte mit dem Rauchen auf und fand 2019 schließlich über eine Spendenaktion zum Laufen. Aus dieser Aktion heraus entstand die Idee, eine Gruppe von laufenden Müttern zu gründen. Ein einfacher Aufruf auf Social Media reichte und die ersten 20 Frauen meldeten sich. Bald war klar: Da steckt mehr dahin-ter. Die Running Moms waren geboren.
„Wir wollten etwas Nachhaltiges schaffen, das über die ursprüngliche Aktion hinaus geht“, sagte die Initiatorin.
Die Initiative ist mittlerweile weit mehr als nur eine lose Gemeinschaft. Inzwischen gibt es regelmäßige Lauftreffs in sieben deutschen Städten, bei denen die Teilneh-mer*innen die Freude am Laufen teilen können. Die Running Moms haben eine Nische entdeckt, die viele Frauen anspricht:
Laufen und Walken in einer Gemeinschaft, in der Kinder willkommen sind. „Viele Mütter haben keine Möglichkeit Sport zu treiben, weil die Kinderbetreuung fehlt.
Bei uns können sie ihre Kinder einfach mit-bringen", erklärt Eileen Rogge-Khallouqi.
Die Preisverleihung selbst war ein emotionaler Höhepunkt. „Als die Laudatorin Assja Grünberg die ersten Sätze sprach, wusste ich: Das sind wir!", erzählt die junge Frau lachend. „Die letzten Minuten bis zur Verkündung waren kaum auszuhalten." Dann die Ehrung auf der Bühne. „Ich habe das Publikum gar nicht wahrgenommen, nur die Moderatorin und diese unglaubliche Frauenpower hinter mir." Für Eileen Rogge-Khallouqi ist der Preis eine große Anerkennung. „Ich bin so dankbar für alle, die mitziehen und ihre Zeit investieren.
Ohne dieses Engagement wäre das alles nicht möglich."
Natürlich bringt ein Projekt wie die Running Moms auch Herausforderungen mit sich. „Manchmal ist es schwierig, Entscheidungen zu treffen oder es kommt alles auf einmal", gibt die Sportlerin zu. Mittlerweile weiß sie, dass sie bei großen Hindernissen auch auf die Unterstützung des organisierten Sports zählen kann.